Open Access: Von Inklusion zu Exklusivität?

Anlässlich der Open-Access-Tage 2017 in Dresden referierte ich in der Session “Debatten” dazu, inwiefern sich Open Access zu einem kommerziellen und exklusiven Modell entwickelt. Die Folien zum Vortrag sind via slideshare verfügbar und auf dieser Seite eingebettet.nnEs existiert auch eine zitierfähige Version auf Zenodo:nHerb, Ulrich (2017). Open Access: Von Inklusion zu Exklusivität?  DOI:10.5281/zenodo.1001901nnHier der Abstract zu meinem Vortrag: “Open Access scheint sich gewandelt zu haben. Um die Jahrtausendwende wurde er in Fach- und journalistischen Publikationen romantisierend dargestellt und war in ein Begriffsensemble aus Partizipation, Nivellierung, Demokratisierung, digitaler Allmende und Gleichberechtigung eingeordnet. Heute scheint Open Access exklusiver zu werden: In dem Maß, indem kommerzielle Akteure ihn als Geschäftsmodell entdeckten und Artikelgebühren zu einem prägenden Merkmal des goldenen Open Access wurden, entwickelte sich Open Access zusehends zu einem Exzellenzmerkmal und Exklusivitätsfaktor. Wissenschaftler beginnen mittlerweile die Wahl einer Hochschule oder Forschungseinrichtung als Arbeitgeber auch danach zu richten, ob diese anfallende Artikelgebühren in impact-trächtigen, aber hochpreisigen Journalen übernehmen wollen. Erstaunlicherweise wird diese Wandelung des Open Access weder in Fach- noch journalistischen Publikationen nennenswert thematisiert, vielmehr herrscht hier immer noch die Vorstellung der digitalen Wissensallmende. Dieser Beitrag führt die These aus, Open Access sei dabei von einem wissenschaftssozialen Unterfangen zu einem gewinnmaximierenden und Exklusivität wie Distinktion herstellenden Projekt zu werden.”nnOpen Access wird, so der Tenor des Vortrages, zusehends zu einem Instrument, das Exklusivität, Exklusion, Distinktion und Prestige herstellt. Diese Funktionen werden jedoch durch Strategien des symbolischen Schenkens als altruistisch inszeniert, so dass in der internen Darstellung der Open Access Community wie in der medialen Berichterstattung über Open Access das gleichermaßen beschönigende wie weitgehend überholte prosoziale Story-Telling des Open Access dominiert.nnDer Beitrag ist eine Kurzfassung zu meinem Artikel in einer Ende des Jahres erscheinenden Anthologie, die von Joachim Schöpfel und mir herausgegeben wird:nnOpen Divide? Critical Studies on Open AccessnEditors: Ulrich Herb and Joachim SchöpfelnPrice: $35.00nExpected: Fall 2017nPublisher: Litwin BooksnISBN: 978-1-63400-029-1

 
 

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